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Vulcano Schinken auf dem Prüfstand

vom 29.11.2014

Wir haben den Rohschninken vor Ort verkostet.

 

 

Die Firma Vulcano betreibt seit vielen eine gut gehende Produktion von Schinken, Speck und Wurst in der Steiermark. Immer wieder liest man von Vergleichen mit Italienischen Rohschinken, tollen Ergebnissen in Verkostungen, etc.

Für uns Anlass, der Sache auf den Grund zu gehen und dem Betrieb einen Besuch abzustatten.

Die Vulcano Welt ist eine auf Besucher ausgerichtete Erlebniswelt, in der man alles über die Herkunft  & Haltung der Tiere,  Schinkenproduktion, Reifung, etc. erfahren kann. Multimediaräume helfen bei der Umsetzung. Alles wirklich sehr schön gemacht, tolles Design, vom Kinoraum bis zu den WC Anlagen. Auch ein Stall ist vor Ort, als Muster für weitere unten im Ort. Damit sind wir auch schon beim für uns wichtigsten Merkmal des Betriebes: Die Schweine werden alle in Betrieben vor Ort gehalten, leben in einem relativ großem Stall mit viel Freilandanteil und allerlei  netten Ideen, wie Duschen für die Schweine, etc. Es kann also absolut von artgerechter Aufzucht gesprochen werden, was leider auf die meisten anderen Schinkenhersteller nicht zutrifft. Schweine werden oft viele km weit transportiert, die Aufzucht ist ethisch nicht vertretbar, etc. Also ein großes Lob an die Firma Vulcano, was die Nachhaltigkeit betrifft.

Nun zum Geschmack des Schinkens. Vorweg, Parma und San Daniele guter Qualität spielen nach unserer Meinung immer noch in einer anderen Liga. Nicht ganz unbeteiligt daran ist die Tatsache das die luftgetrockneten Rohschinken von Vulcano bereits mit 8 Monaten in den Handel kommen. Dieses Produkt kann nicht antreten gegen Prosciutto aus Parma, San Daniele, etc. denn die müssen mindestens 12 Monate reifen, und Prosciutto von hoher Qualität darf dann meistens 24 oder sogar 36 Monate reifen. Es gibt auch von Vulcano einen 24 Monate lang gereiften Schinken, der schmeckt dann auch so wie man das erwartet, mit dem kleinen Nachteil, dass der dann mit € 52,80 / kg schon ausgesprochen teuer ist. Um € 45 / kg erhält man bei DOK in San Daniele einen 36 Monate lang gereiften Pata Dok, ein Schinken der aus Keulen der berühmten Pata Negra Schweine aus Spanien hergestellt wird, die komplett frei in riesigen Gehegen aufwachsen und sich praktisch ausschließlich von Eicheln ernähren. Eine etwas ungewöhnliche Schinkenspezialität die man gekostet haben muss.

Eine andere Möglichkeit ist, Sie besuchen kleine Betriebe, sogenannte Salumerias, viele von ihnen stellen auch Prosciutto her. Über die Tierhaltung und Aufzucht kann man sich direkt vor Ort informieren. Bei vielen funktioniert das noch in kleinen Mengen, absolut nachhaltig. Und da diese keine Unsummen für Marketing ausgeben, bleiben die Preise moderat bei hoher Qualität.

Noch ein kleiner Nachsatz zur Steiermark, als wir bei Vulcano vorbeischauten, war gerade das neue Kürbiskernöl in den Flaschen. Keine Frage, eine wirklich tolle und auch gesunde Spezialität. Preise ab Hof ca. € 18/l. Und die Geschäfte gehen offenbar gut. Das würden wir uns auch für Olivenöl hoher Qualität wünschen, der Aufwand für dessen Herstellung ist deutlich höher, und die Bauern sind froh, wenn sie € 13 / l bekommen, die meisten erhalten von Großhändlern nicht einmal € 10,-.

Würde auch dort mehr ab Hof, zu einem vernünftigen und fairen Preis eingekauft werden, würde das viele Bauern davor bewahren mit der Bewirtschaftung der Olivenhaine aufzuhören, oder keine Qualität mehr zu erzeugen.

Einmal mehr wollen wir also dazu animieren auf Entdeckungsreise zu gehen und die Nase in kleine, aber feine Betreibe zu stecken, Sie werden es nicht bereuen