Eine Reise in den Nationalpark Gargano / Apulien
vom 24.09.2014
Kulinarische Impressionen und Kuriositäten aus Apulien
Steinhaus in Mattinata
Hauseingang im Dorf Mattinata
Chardonnay & Pinot Grigio
Super süße Orangen aus Apulien
Rinder neben der Straße im Gargano
Jakobsmuscheln mit Steinpizen
Gemüsehandel ohne Zwischenhändler - direkt aus dem Kofferraum!
Olivenbäume soweit das Auge reicht
Rohe marinierte Calamari - shhon mal probiert?
In Apulien Focaccia genannt, sehr dünne Pizza
Ganz frischer Caciocavallo Käse
Wir wollten den bekanntermaßen nicht gerade berauschenden Sommer etwas verlängern und einige kulinarische Impressionen gewinnen – beides gelang wunderbar.
Apulien ist eine Region am südlichen Ende Italiens, bekannt für Trulli, Oliven, Caciocavallo, schöne Strände, klares Wasser. Das Gargano Gebiet, der „Absatz“ des Stiefels, unterscheidet sich deutlich vom übrigen Land. Es ist dort deutlich zerklüfteter, Berge und Täler wechseln sich ab, die Küste voll von Grotten. Der Gargano ist stark bewaldet, es duftet nach Pinien, Rosmarin und Oregano, und im Frühjahr nach Orchideen. Diese sind dort in extremer Zahl beheimatet. In den Bergen, nur etwa 5 km von der Küste entfernt findet man auch die Podolica Rinder, die die Mich für den fantastischen Caciocavallo liefern. So heißt der Käse wenn er etwas länger gereift in größeren Bällen angeboten wird, ist er jünger und kleiner nennt er sich Scamorza, sehr gut schmeckt auch die ganz frische Käsegrundmasse, wenngleich nur ganz kurz haltbar und nicht einfach zu bekommen.
Überflüssig zu erwähnen, dass der Fischreichtum groß ist, die Zutaten immer frisch und sehr bekömmlich.
Auch mit Wein kann Apulien in großer Vielfalt aufwarten.
In den Restaurants wird man verwöhnt, bestellt man eine Vorspeisenvariation will die Speisenfolge allerdings öfter nicht enden, gut, aber manchmal einfach zu viel für uns. Wir genießen Kreationen wie Jakobsmuscheln mit Steinpilzen, oder roh marinierete Calamaretti, perfektes Focaccia und die besten Kapern der Welt.
Was aber wirklich faszinierend und anders ist, ist die Art und Weise der Nahversorgung. Die Händler kommen in der Früh in die kleinen Orte und bieten dort Ihre Ware feil, vom Fisch, über Früchte, bis zu Gemüse. Aus Trögen, neben dem Auto, oder gleich direkt aus dem Kofferraum. Seebrassen, Steinpilze, Orangen, Kapern, etc. wechseln so in kurzer Zeit ihren Besitzer. Um 10:00 ist meist alles vorbei, die Händler sind ausverkauft und verschwunden. Dann bleiben noch die unzähligen kleinen Läden in den Häusern, die ebenfalls meist Produkte aus der Umgebung anbieten. Große Supermärkte sucht man vergeblich. Ich gebe zu, eine Umstellung, aber man gewöhnt sich sehr schnell daran und genießt die etwas andere Art einzukaufen. Man freut sich über eine kurze Plauderei mit dem Gemüsehändler, holt sich Tipps beim Fischverkäufer, kostet Orangen, usw. Und das Beste daran: Alles super frisch und wirklich sehr günstig. Für Abwechslung sorgt die Jahreszeit, alles zu seiner Zeit, also keine Himbeeren im Jänner…
Wir haben uns nach der Rückkehr fast schwer getan mit dem Einlaufen. Man gewöhnt sich rasch an die Frische und auch die Preise. Apulien ist immer noch eines der ärmsten Länder Italiens, die Autos dort klein und oft alt und zerbeult. Aber in Wahrheit verfügen sie dort über einen Reichtum, der uns vor langer Zeit abhandengekommen ist…